Doppelter Fassanstich in Berlin – „Volksfest-Jubiläums-Jahr“ eingeläutet
Ein wahrhaft einzigartiges Ereignis erwartet die baden-württembergische Landeshauptstadt in diesem Jahr, wenn im Herbst ein Doppeljubiläum gefeiert wird: 200 Jahre Cannstatter Volksfest und 100. Landwirtschaftliches Hauptfest. Warum das so einzigartig ist, brachte Stuttgarts Erster Bürgermeister Michael Föll anlässlich des Baden-Württemberg-Abends (7. März 2018) auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin auf den Punkt: „So eine besondere Dopplung der Ereignisse können wir erst wieder in 600 Jahren erleben.“ Das hat die Stadt Stuttgart dazu bewegt, diesen Geburtstag ganz besonders zu feiern – mit einem achttägigen Historischen Volksfest vom 26. September bis 3. Oktober 2018 mitten im Herzen der Stadt auf dem Schlossplatz.
Dass die Baden-Württemberger feiern können, bewiesen sie dann auch gleich auf der weltweit größten Tourismusmesse. Mit einem doppelten Fassanstich eröffnete Michael Föll gemeinsam mit dem baden-württembergischen Tourismus-Minister Guido Wolf (MdL) quasi das Jubiläumsjahr. Der Minister bewies dabei nicht nur sein Können (drei Schläge dann floss das Bier), sondern er „outete“ sich als großer Fan des Volksfestes und versprach, die nächsten Jahre keine Fest auszulassen. Viele Gäste aus Politik, Wirtschaft und Tourismus feierten mit, darunter Joachim Rukwied, Präsident des Europäischen und Deutschen Bauernverbandes, Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft und die Festwirte Hans-Peter Grandl, Michael Wilhelmer und Peter Brandl.
Für das Doppeljubiläum und das „Historische Volksfest“ schwang sich Minister Wolf auch gleich zum Schirmherrn auf. Denn schließlich habe man, mit dem größten Fest des Landes eine Geschichte zu erzählen. Nur wenige wissen, dass die Entstehung des Volksfestes auf einen Vulkanausbruch auf einer indonesischen Insel im Jahr 1815 zurückzuführen sei. Das darauffolgende Jahr war durchgängig durch kalte Temperaturen und daraus resultierende Missernten geprägt – Hungersnöte und Auswanderungstendenzen waren die Folge. Der junge Monarch König Wilhelm I erkannte dies und machte sich als Reformer der Landwirtschaft einen Namen. Er stiftete seinem vom Leid geprüften Volk zudem das „Landwirthschaftliche Fest zu Kannstadt“. Aus einem landwirtschaftlichen Fest mit Pferderennen, Fischerstechen und vor allem Prämierungen für herausragende Leistungen in der Viehzucht, das am 28. September 1818, einen Tag nach des Königs 36. Geburtstag erstmals gefeiert wurde, ist ein Volksfest geworden.
Auf dem Schlossplatz können die Besucher nicht nur in einen historischen Jahrmarkt abtauchen, sondern auch spannende Ausstellungen rund um die Geschichte des Volksfestes sowie der Landwirtschaft in Baden-Württemberg erleben. Zu bestaunen gibt es einen historischen Autoskooter aus den 30-er Jahren, eine sogenannte „Russische Luftschaukel“ – dem Vorgänger des Riesenrads – aus dem Jahr 1905 mit einer Höhe von knapp 12 Metern, einen Original-Floh-Circus, Gaukler, Fakire, Seiltänzer und vieles mehr. Und auch auf dem Wasen wird das Jubiläum groß gefeiert. Dorthin lädt in diesem Jahr nicht nur das Cannstatter Volksfest, sondern eben auch das 100. Landwirtschaftliche Hauptfest – Süddeutschlands größte Fachausstellung für Landwirtschaft und Wiege des Festes – zum Feiern und Staunen ein.