Auf zum Wasen!
Das traditionsreiche Cannstatter Volksfest erwartet Sie.

Rund vier Millionen Gäste feiern auf dem Wasen

09.10.2015

Intensive und ereignisreiche, aber vor allem schöne zwei Volksfestwochen liegen hinter Schaustellern, Marktkaufleuten, Festwirten und dem Veranstalter. Noch drei Tage, dann geht die 170. Auflage der Traditionsveranstaltung am kommenden Sonntag, 11. Oktober, zu Ende. „Wir haben eine tolle Wasenzeit erlebt – mit überwiegend sonnigem Wetter und einer guten Stimmung auf dem Platz“, sagt Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft.

„Es freut uns zu sehen, welchen Stellenwert das Cannstatter Volksfest mittlerweile in ganz Baden-Württemberg, ja sogar bundesweit hat.“ Bis Sonntag werden auf dem größten Fest im Südwesten „rund vier Millionen Besucher gefeiert haben“, so Kroll. Und weiter: „Der Wasen ist ein wichtiger Imageträger für unsere Stadt und die gesamte Region. Daran hat die hiesige Bevölkerung einen wesentlichen Anteil, die die Veranstaltung selbst lebt, mitträgt und die Besucher in Cannstatt und Umgebung herzlich willkommen heißt.“

Deutlich zu spüren sei dabei, so Andreas Kroll, dass der Wasen national und international immer weiter an Bedeutung gewinnt. Das gelte für die Besucher, aber auch in der Wahrnehmung in den Medien. „Dennoch ist es immer noch Fest der Schwaben, was auf dem Platz oft nicht zu überhören ist.“ Begonnen hat das Volksfest mit einem Bilderbuch-Start. Die Traditionsveranstaltungen am ersten Wochenende lockten bei sonnigem Wetter viele Gäste auf den Wasen. Großer Andrang herrschte ebenso am „Tag der Deutschen Einheit“. „Es hat sich gezeigt, dass die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden bestens funktioniert und die abgestimmten Maßnahmen greifen“, sagt Kroll, der weiter auf einen engen Austausch mit allen beteiligten Ämtern und Behörden setzt. Der starke Zustrom am Nachmittag konnte bewältigt und gesteuert werden. Dazu wurde die Mercedesstraße kurzzeitig gesperrt und die Unterführungen an der Kegelen- und Elwertstraße zeitweise nur als Ausgang genutzt. Zudem wurden die Stadtbahnen bis zur Haltestelle NeckarPark weitergeleitet. 

Ebenso weiter gehen soll der Dialog mit den Anwohnern. Die Verkehrsmaßnahmen in den Wohnstraßen rund um das Wohngebiet Veielbrunnen und der Aufbau zusätzlicher Toilettenanlagen erfüllten bislang ihren Zweck. „Es freut uns, dass wir einige positive Rückmeldungen von unseren Nachbarn bekommen haben. Unser Ziel ist ein gutes Miteinander. Daran wollen wir weiter arbeiten“, sagt Marcus Christen, Leiter der Abteilung Cannstatter Wasen und Stadtfeste. Positive Entwicklungen zeichnen sich zudem bei der Lärmreduzierung ab. „In den Festzelten haben wir mit der Musik und der Lautstärke keine Probleme mehr und auch die Schausteller halten sich an die Vorgaben.“

Dass das 170. Cannstatter Volksfest erfolgreich verlaufen ist, lässt sich mit weiteren Kennzahlen belegen. Demnach liege die Hotelauslastung in Stuttgart und der Region auf Vorjahresniveau und das obwohl damals noch das Landwirtschaftliche Hauptfest stattfand. „Die Hotels sind nahezu ausgebucht, von Jahr zu Jahr steigt die Nachfrage“, weiß Kroll zu berichten. Das gilt auch für die Busreisen. „Mehr als 4.500 Busse steuerten das Volksfest mit Besuchergruppen an. Es ist zu beobachten, dass gerade unter der Woche immer mehr von ihnen bereits zur Mittagszeit am Wasen ankommen“, so Christen. Und weiter: „Insbesondere aus dem Elsass und den Benelux-Staaten konnten wir deutlich mehr Gäste begrüßen.“

Eine Entwicklung, die Werner Klauss, Sprecher der Festwirte, bestätigen kann. „Wir spüren, dass sich das Cannstatter Volksfest immer größerer Beliebtheit erfreut und es kommen verstärkt neue Besucher auf den Wasen.“ Die Wochenenden sind aus Sicht der Wirte weitgehend ausgereizt. „Da geht nicht mehr. Wir müssen nun versuchen, noch mehr Potenzial aus den Tagen von Sonntag bis Mittwoch zu holen.“ Laut Werner Klauss werde man 2015 nicht ganz so gut wie im Vorjahr abschneiden. Das sei aber vor allem dem größeren Festplatz im Vergleich zu 2014 mit dem Landwirtschaftlichen Hauptfest geschuldet und dem Feiertag am 3. Oktober, der in diesem Jahr auf einen Samstag fiel.

Von einem „schönen und attraktiven Festplatz auf dem Cannstatter Wasen“ wusste Mark Roschmann vom Schaustellerverband Südwest zu berichten. Insgesamt sei er mit dem Verlauf sehr zufrieden. Die Entwicklung bezüglich der Lautstärke sei auf einem guten Level. „Das passt, so wie es jetzt ist“, sagte Roschmann. Sein Kollege Nico Lustnauer vom Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute Baden-Württemberg spricht von einem „guten Ergebnis“. „Wir bewegen uns leicht über dem Niveau aus dem Jahr 2013. Neunzig Prozent unserer Mitglieder sind mit dem diesjährigen Volksfest zufrieden“, so Lustnauer. Festwirte und Schausteller hoffen nun gemeinsam auf ein erfolgreiches Abschlusswochenende. 

Die Polizei blickt auf ein „schönes Volksfestjahr“ zurück. „Bei den Strafdelikten konnten wir einen Rückgang von rund 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Damit liegen wir auf dem Niveau von 2010 und das bei gestiegenen Besucherzahlen“, berichtet Thomas Engelhardt, Leiter des Polizeireviers 6 Wiesbadener Straße. Insbesondere die Zahl der Körperverletzungen und der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz haben sich deutlich reduziert. Ein Wermutstropfen liegt bei den Eigentumsdelikten. „Leider gehen einige Besucher zu leichtfertig mit ihren Handys um und lassen diese beispielsweise unbeaufsichtigt im Festzelt auf dem Tisch liegen“, mahnt Engelhardt an.

Foto: Der Wasen im Sonnenuntergang (Quelle: niedermueller.de)