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tenanzug für die Männer

kreiert wurde, auch eine sehr

aktive Kindergruppe. Zur Un-

terbringung der zahlreichen

Requisiten wurde ein Lager-

gebäude angeschafft, das über

die einzige Rampe in Stutt-

gart verfügt, über die Festwa-

gen von Tiefladern abgeladen

werden können. Somit ist der

Volksfestverein technisch bes-

tens ausgestattet.

Wulf Wager

sie ihr „Cannstatter Volksfest“

mit Fruchtsäule, German Beer,

Schuhplattler und allem, was

aus klischeebehafteter ame-

rikanischer Sicht zu einem

echten „German-Beer-Festival“

dazugehört. Fast jedes Jahr

besuchen die amerikanischen

Volksfest-

vereine

das Cannstatter Volksfest und

ihre schwäbischen Vereinsbrü-

der.

Den Ausschlag zur Gründung

des Cannstatter Volksfestver-

eins gab das anstehende 150.

Cannstatter Volksfest 1995,

das mit einer neu gestalteten

Fruchtsäule und mit einem

großen Festzug gefeiert wer-

den sollte. Beides hat der noch

junge Verein damals mit initi-

ieren können. Mittlerweile ist

der Volksfestverein auf rund

500 Mitglieder angewachsen

und pflegt ein reges Vereinsle-

ben. Monatlich trifft man sich

am ersten Dienstag zu einem

Stammtisch, bei dem die ge-

sellige Gemeinschaft gepflegt

wird. Doch es gibt kaum mehr

Gaststätten, die die große

Anzahl an Stammtischteil-

nehmern fassen können. Ein

mehrtägiger Ausflug ist sicher

eine Besonderheit der Ver-

einstätigkeit. Das Highlight

aber ist der große Festumzug

durch Bad Cannstatt.

Der Festzug bündelt

die Kräfte

Der Umzug fordert in Pla-

nung und Durchführung alle

Mitglieder kräftig. Abgesehen

von monatelangen Vorberei-

tungen werden am Festtag,

dem ersten Volksfestsonntag,

rund 300 Helfer für die Or-

ganisation benötigt. „Das ist

ein logistischer Kraftakt, den

wir aber mit sehr motivier-

ten Mitgliedern jedes Jahr

meistern“, sagt Robert Kau-

derer, Vorstand des Vereins.

Da müssen die Gruppen am

frühen Morgen empfangen

werden, die Strecke muss

mit Verkehrsschildern abge-

sichert, die Häuser dekoriert,

Umkleidemöglichkeiten ge-

schaffen, Zelte zugewiesen,

Parkplätze abgesteckt, Tiere

versorgt, Festwagen dekoriert

und Ehrengäste betreut wer-

den. Der Festzug mit seinen

über 100 Gruppen und rund

3000 Teilnehmern ist der Hö-

hepunkt des Vereinslebens

und ein besonderer Diamant

im reichlich bestückten Fest-

ih–

Für den Umzug herausgeputzt: die

große Kupferkanne, das Symbol des

Cannstatter Wappens

>>

Schon die Jüngsten im Volksfestverein

sind sehr aktiv und fast immer dabei.

>>

Das Cannstatter Volksfest aber

hat sich zum größten Fest des

Landes mit rund 4,5 Millio-

nen Besuchern entwickelt. Im

19. Jahrhundert verließen viele

Württemberger mit ihren Fa-

milien das Land, um im Aus-

land ihr Glück zu finden. Ein

Gros machte sich auf den Weg

über den großen Teich. Doch

offensichtlich waren die Würt-

temberger in Amerika so vom

Heimweh geplagt, dass sie sich

am liebsten mit ihresgleichen

umgaben. So gründeten sich

in Chicago, in New York, in

Philadelphia und anderswo

in den Staaten schon Mitte

des 19. Jahrhunderts Schwa-

benvereine, die sich „Cann-

statter Volksfestverein“ nann-

ten. Noch heute gibt es diese

Vereine und alljährlich feiern

diadem Cannstatts. Rund

200000 Zuschauer wollen den

Festzug auf dem Weg vom

Kursaal zum Wasen sehen.

Noch mal so viele verfolgen

das bunte Spektakel an den

Fernsehschirmen im ganzen

Land. „Eine bessere Werbung

für das Cannstatter Volksfest

kann es fast nicht geben“,

betont Bernd-Marcel Löffler,

ebenfalls Vorstand im Volks-

festverein und im Hauptamt

Bad Cannstatts Bezirksvor-

steher. Mit rund 10 000 Euro

Spendengeldern ließ der

Verein eine riesige kupferne

Kanne – das Zeichen des

Cannstatter Wappens – ferti-

gen, die in der volksfestlosen

Zeit den Sockel der Frucht-

säule, des historischen Sym-

bols des Festes, ziert. Beim

Umzug wird die Kanne auf

einem Festwagen durch Cann-

statt gefahren. Das 4,80 Meter

hohe Gefäß musste allerdings

mit einem klappbaren Deckel

gefertigt werden, damit es

unter den Strom führenden

Oberleitungen der Straßen-

bahn durchfahren kann.

Reges Vereinsleben

Der rührige Cannstatter Volks-

festverein hat neben einer

Trachtengruppe, für die ei-

gens ein folkloristisches Kleid

für die Frauen und ein Trach-

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Cannstatter Volksfestzeitung 2015