12:00Uhr
N
och sind kaum Besu-
cher auf dem Wasen,
es ist Freitag und ge-
nau drei Stunden vor dem of-
fiziellen Start des Cannstatter
Volksfestes. Lastwagen und
Autos fahrengeschäftigdurch
die Gassen, in denen sich spä-
ter die Besucher treiben las-
sen. Leitern, Wasserschläuche
und Kehrbesen prägen das
Bild. An den Buden sind die
Rollläden geschlossen, Rie-
senräder und Fahrgeschäfte
stehen noch still. Zu hören
ist außer einzelnenHammer-
schlägen nichts. An der fertig
dekorierten Fruchtsäule, dem
ansonsten beliebten Treff-
punkt, wartet kein Mensch.
Und plötzlich erreicht ein
kleiner Wasenvorbote die
Nase: Es duftet nach gebrann-
tenMandeln, Schaschlik und
Gegrilltem.
Der Arbeitsvermittler streift
ein letztesMal übersGelände,
kurz danach räumt er sein
vorübergehendes Wasenbüro,
in das nun die Heimweghilfe
einzieht. Einzelne Kellner
schlendern entspannt um-
her, genießen die frische Luft
und das Tageslicht. Bei den
Mandelbrennern laufen die
Kupferkessel ununterbrochen
und produzieren Naschwerk.
Die Kaufleute beim Krämer-
markt füllen ihreAuslagen.
12:30Uhr
D
ie duftenden Grill-
hähnchen drehen in
denZeltküchenstoisch
ihre Runden. „Die erstenwer-
den gegen 14Uhr fertig sein“,
verrät ein Mitarbeiter mit
Blick auf den knusprigen
Gaumenschmaus. Ab dann
folgen im Zehn-Minuten-Takt
die Spieße mit dem krossen
Federvieh. Derweil stehen
wichtig aussehende Männer
in dunklen Anzügen vor der
Fruchtsäuleunddiskutieren.
Elfriede Zaiß vom Wein-
zelt „Cannstatter Oberamt“
schneidet letzte Tischdecken
zu und meint lachend: „Wir
sind entspannt, die Küche
schafft bereits den zweiten
Tag und die Kartoffelsalat-
produktion läuft auf Hoch-
touren.“ Im Zelt beenden die
Musiker ihren Soundcheck,
„des langt, isch gut“, be-
schließt Frank Ramsayer von
Club 2. Der Trachtenlook des
musikalischen Duos aus dem
Enzkreis hängt noch amKlei-
derbügel.
13:00Uhr
B
ei Linda Ade imWein-
und Cafézelt steht die
Tischdekoration an.
Damit das Ambiente später
bei frischen Waffeln, Kaffee,
Kuchen und bodenständiger
schwäbischer Küche passt,
schmückt sie ihr heimeliges
Revier liebevoll mit frischen
Blumen, „und das seit über
30 Jahren“.
ImHintergrundhörtman ein
Fahrgeschäft auf Testfahrt.
Ein Schausteller spritzt die
Straße ab. Die Spukgestalten
der Geisterbahnen schlafen
noch. Bei der Heimweghilfe
hängenOrganisator Peter Erb
und zwei seiner insgesamt
30 ehrenamtlichenHelfer das
Banner aufundverlegennoch
ein letztes Kabel. Ihr Arbeits-
AufdemWasen
Der
Countdown
läuft
Inden letztenStundenvordemStartherrscht auf
demFestgeländezur emsigenGeschäftigkeit
auchdieRuhevordemSturm.
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CannstatterVolksfestzeitung2014