FestwagenHistorische Fruchtsäule
Die Trachtengruppe des
Kübelesmarktes Bad Cann-
statt kümmert sich um
die Historie. Sie baut und
schmückt einen rekonstru-
ierten Festwagen aus dem
Jubiläumsfestzug der Würt-
temberger anlässlich des
25-jährigen Regierungsjubi-
läums König Wilhelm I. vom
28. September 1841. Der Wa-
genwurde einem Stich nach-
empfunden, den es zudiesem
historischenUmzug gibt. „Die
Säule ist in zwei Teilen gela-
gert“, erklärt der handwerk-
lich versierte Eduard Zaiß, der
am Tag vor dem Umzug im
Bauhof der Firma Rahm die
Teile zusammensetzt und auf
dem Pritschenwagen auf Die-
len befestigt. Auch die Körbe
müssen montiert werden, in
denenwährend des Umzuges
Gemüse, Kraut, Maiskolben,
Lauch, Rote Beten und Ret-
tiche gelagert werden. Auch
handsortierte echte Ähren
zieren den Festwagen. Am
Vormittag sind bis zu vier
Helfer aktiv, am Nachmittag,
wenn es an die Detailarbeit
geht, helfen 15 Personenmit.
„Wir sind dann an einem Tag
fertig“, erläutert Simone Zaiß
von der Trachtengruppe. Da-
mit alles frisch bleibt, wird
der dekorierte Festwagenmit
Wasser besprüht. Am Tag des
Umzuges zieht ein Lastwagen
den Festwagen an den Auf-
stellungsort.Dannwerdendie
zwei Limpurger Rinder einge-
spannt, die den historischen
Festwagen ziehen. DieKühe
stammen aus derWilhelma
und werden der Trachten-
gruppe für den Umzug
überlassen. Die Mitglieder
der Gruppe laufen während
des Umzuges hinter dem
Festwagen und verteilen Äp-
fel andie Zuschauer.
FestwagenCannstatterKanne
Die Dienste von Monika
Straubinger sind begehrt. Die
ausgebildete Schaufensterde-
korateurin und Floristin sorgt
dafür, dass nicht nur der Fest-
wagen Cannstatter Kanne gut
aussieht, sondern auch der
historischeBus des Bezirksbei-
rates Bad Cannstatt, der Hop-
fenwagen und der Wagen des
Volksfestvereins mit dem his-
torischenWeinfass. „Eine Wo-
che blocke ichmir dafür frei.“
Denn schließlich soll ja alles
gut aussehen. Die großeCann-
statterKanne,diewährenddes
Jahres auf demDach des Info-
pavillons auf demCannstatter
Wasen steht, macht während
des Volksfestes der Frucht-
säule Platz. In der Woche vor
demUmzug dekoriertMonika
Straubinger die Kanne auf
dem Wasen. Sonnenblumen,
Mais, Kürbisse und Girlanden
werden „rüttel- und fahrfest“
angebracht: „Siemüssenwäh-
renddesUmzuges ja auchhal-
ten.“ Die Kürbissewerdenmit
doppelseitigem Klebeband
fixiert. Im Lauf der Jahre hat
sie entsprechende Erfahrungs-
wertegesammelt. „Ichbinden-
noch immer ganz froh, wenn
derUmzugvorbei istundalles
gehaltenhat.“DieDekoaufder
Kanne bleibt, denn das Cann-
statter Wappen steht wäh-
rend des Volksfestes vor dem
„Cannstatter Oberamt“ der
Festwirt-Familien Zaiß. Bei der
DekovariiertMonikaStraubin-
ger jedes Jahr. „Ich mache je-
weils Fotos, damit es nicht im-
mer gleich aussieht.“ Der Bus
des Bezirksbeirates wird mit
Sonnenblumen, die sie beim
Großmarkt bestellt, verziert.
Am Freitag vor dem Umzug
schmückt sie denWeinwagen
mit dem historischen Wein-
fass. Das Laub und die Trau-
ben stammen direkt aus den
Weinbergen.
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MonikaStraubinger schmückt die
CannstatterKanne.
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Zwei LimpurgerRinder ziehenden
Festwagenmit der Fruchtsäule.
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DieCannstatterKanneaufdem
WegzumFestplatz.
DiezweiteiligeSäulewirdunterder
RegievonEduardZaißzusammen-
gesetztunddannaufdemWagen
befestigt.
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