Cannstatter Volksfestzeitung 2014 - page 24

Seit zehn Jahren sind Sie
Festwirt auf demCann-
statterVolksfest.Wie
lautet Ihr Resümee?
Es war eine tolle Erfahrung,
die ganz große Gastronomie
kennenzulernen. Klar, es war
ein sehr schwieriger Start.
Wir haben von unserem Vor-
gänger Walter Weitmann
überhaupt nichts bekommen.
Keine Kundendatei, keine Er-
fahrungswerte etc. Dennoch
haben wir es gemeistert. Das
Stuttgarter Publikum unter-
scheidet sich natürlich von
meinen bayrischen Landsleu-
ten. Der Schwabe ist kritisch,
aber treu. Man braucht ein
bisschen, bis man sein Herz
erobert hat. Aber jetzt haben
wir viel Spaß aneinander. Am
Anfang war viel Neugierde.
Wenn da alle eine Maß ge-
kauft hätten, die durchmein
Zelt gepilgert sind ... Letztlich
konnten wir durch Qualität,
Gastfreundlichkeit und eine
tolle Stimmung überzeugen
und haben deshalb treue
Stammkunden, die das auch
weitererzählen. Wir sind sehr
zufrieden.
Was ist das Besondere an
Brandls Fürstenberg-Zelt?
Wir haben unser Zelt extra
für den Wasen gebaut. Dabei
haben wir großen Wert auf
eine offene Gestaltung gelegt.
Dadurchhabenwir imganzen
Zelt die gleiche Stimmung.
Das ist uns gut gelungen.
Wir haben das selbst geplant
und konzipiert. Ich habe das
Zeltbauhandwerk erlernt und
bin dadurch befugt, fliegende
Bauten zu erstellen. Deshalb
steh ich nicht nur als Wirt
für mein Zelt, sondern ich
bin auch für die Organisation
und Abwicklung des Aufbaus
zuständig. Wir brauchen für
den Aufbau neun bis zehn
Wochen und für den Abbau
vier bis fünf Wochen. Das be-
werkstelligenwir
alles mit eigenen,
fest angestellten Mitar-
beitern. Nur Gas- und Elek-
troarbeiten vergeben wir an
Fachhandwerker. Dieses Zelt
steht nur inCannstatt.
Ich habe noch ein zweites
Zelt, das wir seit mehr als 50
Jahren inMannheim auf dem
Maimarkt und in Schwennin-
gen auf der Südwestmesse
aufbauen. Die Brauerei Fürs-
tenbergkam inSchwenningen
aufmich zuund fragte, ob ich
nicht auf demWasen bewir-
tenwill.DieFirmaBrandl und
Fürstenberg sind seit mehr
als 40 Jahren Geschäftspart-
ner, schon zu meines Vaters
Zeiten.
Unser Betrieb wurde 1925
vom Großvater gegründet.
1949 war der Großvater Wirt
der Hackerhalle auf dem
MünchnerOktoberfest.Meine
Familie ist somit die einzige,
die sowohl auf der Wiesn, als
auch auf dem Wasen
bewirtet hat, den bei-
den größten Bier- und
VolksfestenderWelt.
Wir haben zehn fest an-
gestellteMitarbeiterund
in der Festzeit arbeiten
165 engagierte Kräfte
für unsereGäste. Über 80 Pro-
zent meiner Mitarbeiter sind
schon über 15 Jahre im Be-
trieb. Gerade meine Aufbau-
mannschaft, das sind tolle
Kerle. Die arbeiten bei Wind
und Wetter und ich kann
mich jederzeit auf sie verlas-
sen. Das gilt natürlich auch
für meine liebe Frau Manu-
ela, die das Büromit unserer
langjährigen Mitarbeiterin
Katimanagt.
Was unterscheidet das
Fürstenberg-Zelt von
anderen Festzelten?
Da ist zunächst die offene
Gestaltung des Zeltes. An je-
dem Platz ist der gleiche Ein-
druck für denGast. Egalwoer
sitzt, er sitzt mitten im Zelt.
Wir haben ein sehr breit ge-
fächertes Musikprogramm.
Mittags gibt es traditionell
gemütliche Bierzeltstim-
mung mit Blasmusik und
erst abends steigt die Party.
Unser Mittagsmenü wird
sehr, sehr gut angenommen:
eine ganze Haxe und ein hal-
ber Liter Bier für 9,90. Wir
möchten im traditionellen
Stil Volksfeststimmung bie-
ten, die jeden Abend in einer
tollen Partystimmung endet.
Wir waren übrigens das erste
Zelt, das auf demCannstatter
Wasen eine Galerie gebaut
hat. Damals habenmich alle
ausgelacht und heute haben
alle Kollegen eine.
Interview
EinBayer,
der im
Ländle schafft
Seit zehn Jahren ist PeterBrandl FestwirtdesFürstenberg-Zeltes
FamilieBrandl:PeterundManue-
la (zweitevon rechts)mitTochter
Juliaundder langjährigenMitar-
beiterin,der„gutenSeele“Kati
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