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ort saßen – es war im
Jahr 2010 – Festwirt
Hans-Peter Grandl,
Trachtenmode-Händler Ale
xander Mauz (Brunnenhan-
nes) und Claus-Peter Hutter,
Leiter der Umweltakademie
Baden-Württemberg und Prä-
sident der Umweltstiftung Na-
tureLife-International, zusam-
men. Das Gespräch drehte
sich um das oft fehlende
landsmannschaftliche Selbst-
bewusstsein der Württem-
berger und die Tatsache, dass
kaummehr das altehrwürdige
Württemberger Lied, einst von
Justinus Kerner gedichtet, ge-
sungen wird. Letzteres war
schnell geändert. Gastronom
Hans-Peter Grandl – für Inno-
vationen immer offen – ließ
den Text des Württemberger
Liedes auf seine Speisekar-
ten drucken und die von ihm
verpflichteten Kapellen und
Bands mehrfach am Tag das
Lied spielen. Hinzu kamen
Württemberg-Fahnen am
und im Zelt. Kurzum wurde
auch beschlossen, für Freunde
Württemberger Tradition ein
Kleidungsaccessoire als Iden-
tifikationsobjekt zu schaffen.
So war der Württemberger
Ranzen geboren.
Ein Prachtstück entsteht
Ranzen, das sind die brei-
ten Ledergürtel, wie man sie
heute noch oft als wichtigen
Teil der männlichen Tracht
in Österreich, der Schweiz, in
Bayern, aber vor allem auch in
Südtirol findet. Sicherlich gab
es solche Ranzen – im Schwä-
bischen wohl auch in Form
einer „Geldkatze“ – auch in
unseren Gefilden. Doch dies
ging wie auch das Tragen der
Tracht durch die frühe Indus-
trialisierung verloren. Nach
einiger Entwicklungszeit war
das erste Prachtstück fer-
tig. Ein Württemberger Ran-
zen mit dem Württemberger
Königswappen und der Auf-
schrift „Furchtlos und treu!“
sowie den Initialen des Trä-
Auf dem Cannstatter Wasen beim Volksfest gegründet
Die Württemberger
Ranzenträger
Wie so vieles hat die noch junge Geschichte der Württemberger Ranzenträger
auf dem Cannstatter Wasen angefangen.
Die ersten furchtlos-treuen Ranzenträger (v.l. in.Stuttgart-Chef Andreas Kroll, Alexander Mauz, Hans-Peter Grandl,
der Präsident des Cannstatter Volksfestvereins SKH Michael Herzog vonWürttemberg, Claus-Peter Hutter
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Cannstatter Volksfestzeitung 2016