Background Image
Previous Page  17 / 56 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 17 / 56 Next Page
Page Background

>>

Die Volksfest-Köche lassen sich

immer neue leckere Kreationen für

die Gäste einfallen.

Ein Tag in der

Zeltküche ist ein Tag

Schwerarbeit.

tenz ein. Selbst dann, wenn

gegen Ende der Wasenzeit der

Körper zunehmend erschöpft

ist und die Augen vor lauter

Schlafmangel immer kleiner

werden. In der Zeltküche ist er

der Boss und Ansprechpart-

ner Nummer eins. Die Ver-

antwortung für die Gesamt­

organisation, den Einkauf,

die Hygiene, die Abläufe bis

hin zum ansprechend ange-

richteten Teller liegt bei ihm.

„Meine Köche legen für mich

und ich lege für sie meine

Hand ins Feuer. Wir sind ein

motiviertes Team, fast wie

eine große Familie, und der

Zusammenhalt stimmt.“ Bäß-

ler hat sich seine Mannschaft

besonnen zusammengestellt,

kann jedem Einzelnen blind

vertrauen und weiß um die

wertvolle Unterstützung durch

seine Kollegen. Ist gerade

keine Wasenzeit, arbeitet Bäß-

ler übrigens als Küchenchef

im Landhaus Feckl in Ehnin-

gen. „Eigentlich zieht man als

Koch durch die Welt“, erzählt

er lachend. Zurzeit begrenzt

sich seine kleine Welt auf

Ehningen und einmal im Jahr

auf den Wasen. Mit seiner Fa-

milie, zu der vier Kinder zäh-

len, ist er sesshaft geworden.

Das Volksfest ist jedoch Jahr

für Jahr eine neue Herausfor-

derung für ihn und sein Team.

„Was die Köche hier an Abläu-

fen lernen, vergessen sie ihr

Leben nicht“, ist er sich sicher.

Das Wasenzelt, in dem sie

wirken, bietet Platz für 4000

Gäste und übertrumpft damit

jedes Restaurant.

Mitsingen und Schunkeln

neben den Kochlöffeln

Die mobile Küche mit ihren

verschiedenen Stationen ist

hell beleuchtet und eng. Es

>>

Natürlich wissen auch

die Volksfest-Köche,

dass das Auge mitisst.

>>

übrigens neben Kartoffelknö-

deln als Beilage.

„Eigentlich zieht man

als Koch durch die Welt“

Andreas Bäßler ist ein pflicht-

bewusster, umgänglicher,

kumpelhafter Typ, der seinen

Beruf liebt und mit Leib und

Seele ausführt. Auch auf dem

Wasen bringt er sich mit sei-

ner ganzen Kraft und Kompe-

ist brütend warm, dampft

und brutzelt an allen Ecken.

Die Arbeitstage sind lang und

anstrengend. Und über allem

liegt eine immense Geräusch-

kulisse, die alsbald beim Kü-

chenpersonal für Heiserkeit

sorgt und von Zeit zu Zeit

zum Mitsingen und Schun-

keln zwischen Schöpfkellen

und Kochlöffeln animiert.

Auch wenn die meisten Gäste

vorrangig zum Feiern kom-

men und wenn sie essen, tra-

ditionell zu Haxe oder Gockel

greifen, steuern immer mehr

Besucher auch wegen der

reich gefüllten Speisekarte,

„von der Suppe bis zum Des-

sert“, das Zelt an. „Die gute,

abwechslungsreiche Küche

kommt bei den Gästen an“,

berichtet Bäßler stolz, der

hier seit fünf Jahren und dem

Segen von Sternekoch Franz

Feckl das Sagen hat. Während

er das erzählt, richtet er einen

glasierten Schweinebraten

an. Sein Handy klingelt uner-

müdlich. Lieferanten haben

Fragen. Der Einkauf für die

nächsten Tage will organisiert

werden. Das Wasser für die

Pasta kocht. „Auch das Perso-

nal soll ordentlich versorgt

werden, heute gibt es Nudeln

mit Bolognese“, erwähnt er

nebenbei. Der nächste Kellner

gibt seine Bestellung durch.