>>
Die Volksfest-Köche lassen sich
immer neue leckere Kreationen für
die Gäste einfallen.
Ein Tag in der
Zeltküche ist ein Tag
Schwerarbeit.
tenz ein. Selbst dann, wenn
gegen Ende der Wasenzeit der
Körper zunehmend erschöpft
ist und die Augen vor lauter
Schlafmangel immer kleiner
werden. In der Zeltküche ist er
der Boss und Ansprechpart-
ner Nummer eins. Die Ver-
antwortung für die Gesamt
organisation, den Einkauf,
die Hygiene, die Abläufe bis
hin zum ansprechend ange-
richteten Teller liegt bei ihm.
„Meine Köche legen für mich
und ich lege für sie meine
Hand ins Feuer. Wir sind ein
motiviertes Team, fast wie
eine große Familie, und der
Zusammenhalt stimmt.“ Bäß-
ler hat sich seine Mannschaft
besonnen zusammengestellt,
kann jedem Einzelnen blind
vertrauen und weiß um die
wertvolle Unterstützung durch
seine Kollegen. Ist gerade
keine Wasenzeit, arbeitet Bäß-
ler übrigens als Küchenchef
im Landhaus Feckl in Ehnin-
gen. „Eigentlich zieht man als
Koch durch die Welt“, erzählt
er lachend. Zurzeit begrenzt
sich seine kleine Welt auf
Ehningen und einmal im Jahr
auf den Wasen. Mit seiner Fa-
milie, zu der vier Kinder zäh-
len, ist er sesshaft geworden.
Das Volksfest ist jedoch Jahr
für Jahr eine neue Herausfor-
derung für ihn und sein Team.
„Was die Köche hier an Abläu-
fen lernen, vergessen sie ihr
Leben nicht“, ist er sich sicher.
Das Wasenzelt, in dem sie
wirken, bietet Platz für 4000
Gäste und übertrumpft damit
jedes Restaurant.
Mitsingen und Schunkeln
neben den Kochlöffeln
Die mobile Küche mit ihren
verschiedenen Stationen ist
hell beleuchtet und eng. Es
>>
Natürlich wissen auch
die Volksfest-Köche,
dass das Auge mitisst.
>>
übrigens neben Kartoffelknö-
deln als Beilage.
„Eigentlich zieht man
als Koch durch die Welt“
Andreas Bäßler ist ein pflicht-
bewusster, umgänglicher,
kumpelhafter Typ, der seinen
Beruf liebt und mit Leib und
Seele ausführt. Auch auf dem
Wasen bringt er sich mit sei-
ner ganzen Kraft und Kompe-
ist brütend warm, dampft
und brutzelt an allen Ecken.
Die Arbeitstage sind lang und
anstrengend. Und über allem
liegt eine immense Geräusch-
kulisse, die alsbald beim Kü-
chenpersonal für Heiserkeit
sorgt und von Zeit zu Zeit
zum Mitsingen und Schun-
keln zwischen Schöpfkellen
und Kochlöffeln animiert.
Auch wenn die meisten Gäste
vorrangig zum Feiern kom-
men und wenn sie essen, tra-
ditionell zu Haxe oder Gockel
greifen, steuern immer mehr
Besucher auch wegen der
reich gefüllten Speisekarte,
„von der Suppe bis zum Des-
sert“, das Zelt an. „Die gute,
abwechslungsreiche Küche
kommt bei den Gästen an“,
berichtet Bäßler stolz, der
hier seit fünf Jahren und dem
Segen von Sternekoch Franz
Feckl das Sagen hat. Während
er das erzählt, richtet er einen
glasierten Schweinebraten
an. Sein Handy klingelt uner-
müdlich. Lieferanten haben
Fragen. Der Einkauf für die
nächsten Tage will organisiert
werden. Das Wasser für die
Pasta kocht. „Auch das Perso-
nal soll ordentlich versorgt
werden, heute gibt es Nudeln
mit Bolognese“, erwähnt er
nebenbei. Der nächste Kellner
gibt seine Bestellung durch.