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Zuckerwatte klebt nicht –

sie bäppt wia d’ Sau!

Der Morgen danach: viel trinken,

Natron einwerfen (hilft gegen Übel-

keit, Kopfschmerzen und Schwin-

del) und warten. Sonnenbrille

aufsetzen. Muss ja nicht

jeder sehen, dass Du noch

voll bist wie zehn nackte

Wakamba-Neger aus Gais-

burg. Spätestens abends

bist Du wieder fit

für den nächsten

Volksfestbesuch!

Wenn Du mit Kollegen und Deinem Chef zum

Feiern auf den Wasen gehst, solltest Du bedenken,

dass Du anderntags wieder mit denen zusammen-

arbeiten musst. Es sei denn, Du wolltest sowieso

schon lange mal den Job wechseln. Dann ist es

egal, wenn Du Deinem Chef mit den Worten zu-

prostest: „Auf dein Wohl, du alter Leutschinder!“

Es heißt nicht Hendl mit

Semmel (Ihr Nordöster-

reicher) oder Broiler mit

Schrippe (Ihr Westasiaten),

sondern „Geggele“. Man

bestellt richtigerweise:

„A halbs Geggele mit ma

Weckle ond drzua a Maaß!“

Hosch me!?

Auf der Bierbank

gibt es keine Pro-

zente – nur Pro-

mille. Aber das ist

ja auf der normalen

Bank gerade auch

nicht anders.

Das Festzelt ist gar nicht

fest, sondern wird extra

für das Volksfest auf festen

Grund aufgebaut. Obwohl

das ein fliegendes Bauwerk

ist, hat es noch niemand

jemals nicht fliegen sehen.

Die Fruchtsäule ist das

Symbol des Cannstatter

Volksfestes und kein be-

sonders zeugungsfreudi-

ges Schwäbisch-Hällisches

Landschwein.

Es sind auf dem

Volksfest keine Tiere

zugelassen – außer

Möpse.

Vorsicht: Es gibt Wasen-

besucher, die fahren

schon kurz nach der

Mittagszeit Achterbahn.

Die Ausnüchterungs-

zellen der Wasenwa-

che sind wirklich sehr

nüchtern, und man hat

dort auch keinen ruhi-

gen Schlaf.

Klamotten bitte so wählen,

dass man nicht Gefahr läuft,

als lebender Geist in einer der

Geisterbahnen festgehalten zu

werden.

Achtung: Ältere Damen im Gou-

da-Alter (mittelalt, mittelscharf)

neigen dazu, Männer betrunken

zu machen, um sie sich gefügig

zu machen. Erkennbar sind diese

weiblichen Wesen daran, dass sie

brauner gebrannt sind als dem

Göckelesmaier sein gebrutzeltes

Federvieh und dass sie knall-

bunte Hüte mit Federn wie ein

Papuaindianerhäuptling tragen.

Wenn ein Mädchen oder

eine Frau die Dirndlschleife

rechts trägt, dann ist sie

vergeben und absolut tabu.

Es sei denn, sie sendet ein-

deutige Zeichen. Achtung:

Lechts- und Rinks-Verwechs-

lungsgefahr ab der zweiten

Maß.

Loferl, also

abgeschnittene

Kniestrümpfe in

zwei Teilen,

benützen Schwaben

nur als Kaffee­

kannenwärmer.

Zur Tracht lassen

wir das den Bayern.

Cannstatter Volksfestzeitung 2016

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