

Verdienst und ihre Zukunft
auch von den Besucherzahlen
und dem Wetter ab. Übrigens
redet Bräuchle gerade so, wie
ihm der Mund gewachsen ist:
schwäbisch, ehrlich, boden-
ständig und wenn es gerade
passt, auch recht unbequem.
„Ich wäre nicht Schaustel-
lerpfarrer, wenn ich euch
nicht mögen würde“
(Johannes Bräuchle)
Lobende Worte findet er für
die Aidlinger Schwestern, die
Jahr für Jahr auf dem Wasen
die Betreuung der Schaustel-
lerkinder übernehmen. „Ihr
legt mit eurem unschätz-
baren Dienst etwas in die
kleinen Kinderseelen. Diese
Arbeit soll und muss weiter-
gehen“, stellt der Pfarrer fest.
Noch vor dem Schlusssegen
schaut eine Schaustellerfrau
verstohlen auf ihre Armband-
uhr. Es ist bereits nach elf Uhr.
„Das Mittagessen muss um
zwölf Uhr fertig sein“, raunt
sie leise. „Aber ich habe schon
alles gerichtet“, beruhigt sie
sich selbst und singt nochmal
kräftig mit.
„Die freuen sich alle,
wenn ich komme“
(Johannes Bräuchle)
Mit seinen Wasenleuten hat
Pfarrer Bräuchle schon manch
Freud und Leid geteilt, erzählt
er später beim Mittagessen
und einem Viertele Rotwein.
Wenn sie ihn brauchen, ist er
da. Wenn es sein muss, auch
ganz schnell, etwa bei einem
Krankheits- oder Trauerfall.
Erfreulicher sind da Anlässe
wie Trauungen, Taufen, Fa-
milienfeste, die Schausteller-
gottesdienste und auch die
vielen Gespräche auf dem
Rummelplatz. Die Schaustel-
ler und Zircusleute kennen,
mögen und schätzen ihn. Er
ist einer von ihnen und nutzt,
wie das reisende Völkchen
auch, für mehrtägige Termine
seinen Wohnwagen. Und das
sind mitunter recht viele,
denn sein Gebiet reicht vom
Saarland bis nach Westbayern
und umfasst natürlich das
gesamte Ländle. Hauptamt-
licher evangelischer Circus-
und Schaustellerpfarrer ist Jo-
hannes Bräuchle übrigens seit
2013. Zuvor betreute er die
Das Chorprojekt „Hands on
Music“ vom Berufskolleg der
PaulinenhilfeWinnenden setzt die
Lieder in Gebärdensprache um.
>>
Zum Schausteller
gottesdienst
gehört natürlich
auch ein
Posaunenchor.
>>